Aktionsberichte

Mahnwachen

Mahnwache Nienburg, Sa. 10. März 2018
Mahnwache Nienburg, Sa. 10. März 2018
Mahnwache Stadthagen, 10. März 2018
Mahnwache Stadthagen, 10. März 2018
Mahnwache Bad Pyrmont, Mo. 12. März 2018 - Grohnde-Kläger Leiding informiert
Mahnwache Bad Pyrmont, Mo. 12. März 2018 - Grohnde-Kläger Leiding informiert

(So. 11-03-2018/Di) Wie in Herford fanden am Wochenende zahlreiche Mahnaktionen zum Fukushima-Jahrestag statt. Die Herforder Anti-Atom-Aktivist_innen gedachten den Opfern der Katastrophe unter dem Motto "Die Katastrophe von Fukushima begann vor 7 Jahren" und forderten gemeinsam mit Teilnehmenden aus Bielefeld und Minden, dass  Uran in der Erde zu lassen und den Ausstieg aus der zivilen und militärischen Nutzung der Atomkraft. Dr. Winfrid Eisenberg und Dr. Maria Hettenkofer von der örtlichen IPPNW-Gruppe stellten eindrucksvoll die Fakten der Geschehnisse vom 11. März 2011 bis heute dar. Besonders nett: Ein Straßenmusiker aus Mazedonien gesellte sich zu der Gruppe und unterstützte so das Anliegen. In Nienburg begann das Gedenken mit einer Schweigeminute. „Wobei dieser Jahrestag nicht an etwas Vergangenes erinnert, sondern er lenkt unseren Blick auf die noch andauernde Katastrophe in Japan. Das ist leider immer weniger Menschen hierzulande bewusst“, so Uwe Schmädeke vom Anti-Atom Kreis. Und: „Das Risiko eines atomaren Super-GAU ist auch in unserem Land eine allgegenwärtige und sehr reale Bedrohung. Denn noch immer sind 7 AKW in Betrieb, von denen die meisten sogar noch bis 2022 weiterlaufen sollen. Das nächste AKW liegt nur 60 km Luftlinie von uns entfernt in Grohnde. Sollte es dort zu einem Störfall kommen, dann sind wir auch in Nienburg unmittelbar betroffen. (…) Wenn man sich bewusst macht, dass die schwarz-gelbe Bundesregierung 2010 beschlossen hatte, das AKW Gundremmingen noch bis 2028 zu betreiben, dann wird klar, wie wichtig es war, dass so viele Menschen nach dem Beginn der Fukushima-Katastrophe auf die Straße gegangen sind – und auch in den Jahren seither nicht locker lassen.“ Zum Tschernobyl-Jahrestag am 26. April zeigt der Anti-Atom Kreis den Film „Furusato – WUNDE HEIMAT“ um 20.00 Uhr im Filmpalast Nienburg. Ebenfalls im April soll die Ausstellung „Fukushima, Tschernobyl und wir“ im Vestibül des Rathauses gezeigt werden. In Stadthagen hatten sich einige Aktivie kurzfristig zu einer Mahnwache auf dem Marktplatz verabredet. Kommentar: „Obwohl wenige Menschen von sich aus Interesse zeigten, konnten wir durch den Infostand bei vielen die Erinnerung an das schreckliche Geschehen in Erinnerung rufen“, was wohl die Erfahrung vieler Aktiver an diesem Tag ganz gut trifft. Zur Mahnwache in Bad Pyrmont kamen am Montag mit Unterstützung aus Blomberg und Hameln 20 Aktive. Auf der Abschlußkundgebung erläuterte Peter Leiding aus Grohnde seine Klage auf Rücknahme der Betriebsgenehmigung für das umstrittene Atomkraftwerk. Weitere Mahnwachen fanden u.a. in Bielefeld, Gütersloh und Lingen (s. Pressebericht rechts) statt.

 

Aktionstag in Göttingen

Mahnwache / Jessica Szturmann
Mahnwache / Jessica Szturmann
Fukushima-Stein auf dem Hiroshima-Platz
Fukushima-Stein am Hiroshima-Platz
Hinweisschild: Grohnde 66 KM
Hinweisschild: Grohnde 66 KM
Gruppe Klangraum aus Witzenhausen
Gruppe Klangraum aus Witzenhausen
Prof. Dr. Rolf Bertram / Frau Decke-Cornill
Rolf Bertram / Frau Decke-Cornill

Bei frühlingshaftem Wetter begann der Aktionstag mit einer Mahnwache auf dem Hiroshimaplatz. Musikalischen Support gab es von der Singer/Songwritererin Jessica Szturmann, die mit Liedern zur Gitarre begeisterte. Natürlich wurde der Fukushimastein in einer Pflanzaktion von Blumen eingerahmt. Zusätzlich gab es noch ein Ballonevent in den japanischen Farben. Der Hiroshimaplatz war zugleich die erste Station unseres Wegweiser-Rundweges, der beim entferntesten Atom-Ort begann: Fukushima mit fast 9000 km.  Rund dreißig Menschen machten sich dann auf den Weg, um die einzelnen Stationen mit Wegweisern zu versehen, die nach Himmelsrichtungen und Entfernung angeordnet waren. So ging es über den Cheltenhampark (Tschernobyl), Theaterplatz (Brokdorf), Nabel (Tihange), Prinzenstrasse (Fessenheim) und zum nächstgelegenen Ort, dem AKW Grohnde, der nur 66 km entfernt ist. An jeder Station gab es Informationen. Der Rundgang endete am Gänseliesel. Dort waren Infostände aufgebaut, es gab Kaffee, Kuchen und faszinierende Musik. Die Gruppe Klangraum aus Witzenhausen sorgte mit sphärischen Klängen, ungewöhnlichen Instrumenten und großer Spielfreude schnell dafür, das sich der Platz vor den Ständen noch mehr füllte. Das Bandprojekt hatte einen eigens für diesen Gedenktag komponiertes Stück mitgebracht und dafür gleichviel Applaus geerntet wie der Vorredner, Professor Rolf Bertram. Der Wissenschaftler und langjährige Anti-Atom-Aktivist berichtet von den Gefahren der Atomkraft und die Betroffenheit, die Unsicherheit für den einzelnen. Er ging auf die Situation im Bereich Fukushima ein, wo verstrahlte Erde in großen Plastiksäcken aufeinander getürmt und sich selbst überlassen werden. Mit großer Aufmerksamkeit wurde dem Bericht der Japanerin Kanako Decke-Cornill gefolgt. Sie berichtete eindringlich über eine Mütterinitiative, in der sie aktiv war und die Erholungsaufenthalte für Familien aus den verstrahlten Regionen organisierte. Diese Menschen hatten oft nicht die Möglichkeit wegzuziehen. Anschließend stellte Frau Decke-Cornill die von Ihr unterstütze japanische Gruppe "Peace Flag" vor. Diese unterstützt Menschen, die ihre Heimat um Fukushima verlassen mussten. Die Regierung setzt sich kaum für die Opfer ein und verharmlost die Folgen des Super-GAUs. So unterstützt die Gruppe Betroffene bei Prozessen gegen den AKW-Betreiber TEPCO und den japanischen Staat. Der eindringliche Bericht endete mit einem Bekenntnis gegen Atomkraft und für den weltweiten Frieden: "Unsere Gefühle sind mit Euch verbunden - We hope for peace!"

Der Bericht wurde leicht gekürzt übernommen von der Anti-Atom-Initiatie Göttingen

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BigBags

Was die Regionalkonferenz plante

Stell Dir vor, die Katastrophe findet nicht 9.000 KM entfernt statt, sondern hier bei Dir vor der Haustür. Das war das Motto unserer Aktions- und Menschenkette 2013 und in diesem Sinne wollten wir wie berichtet das Atommüll-Problem um Fukushima  zum Jahrestag 2016 durch eine Installation mit 600 BigBags am Niedersächsischen Umweltministerium sichtbar machen. Leider wurde daraus bis heute nichts, aber .ausgestrahlt hat die Idee in diesem Jahr dankenswerter Weise in eine virale Aktion umgesetzt und BigBags für eine Fotomontage angeboten. In Göttingen wurde daraus sogar ein Film.

BigBags auf dem Blomberger Marktplatz
BigBags auf dem Blomberger Marktplatz
Fussgängerzone Nienburg
Fussgängerzone Nienburg
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Übersicht

Aktionen und Mahnwachen

Größere Demonstrationen finden in diesem Jahr in Berlin und am AKW Neckarwestheim statt. Die aus der japanischen Community iniziierte Kazaguruma (Windrad) - Demonstration hat mittlerweile schon eine langjährige Tradition und beginnt am Samstag, dem 10. März um 13.00 Uhr auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor. Die Demonstration zum AKW Neckarwestheim beginnt am Sonntag, dem 11. März um 13.00 Uhr am Bahnhof Kirchheim. Alle Infos dazu auf www.endlich-abschalten.de .

Eine größere Aktion findet am Samstag in Göttingen statt. Nach einer Mahnwache um 12.30 Uhr am Fukushima-Stein auf dem Hiroshima-Platz findet ein demonstrativer Rundgang statt mit Wegweiser-Setzungen an Zwischenstationen. Zum Abschluß dann eine Kundgebung mit Live-Musik am Gänselisel, wo dann schon ab 12.00 Uhr ein Info-Stand steht. Alle Infos gibt es bei der anti-atom-initiative-goettingen.de.

In der Region Braunschweig findet zwischen dem 09. März und dem 26. April wieder ein vielfältiges Programm aus Kreisen der evangelischen Landeskirche statt [Programmflyer]

Veranstaltungen rund um Grohnde:

Sa. 10.03.18 |

  • Stadthagen: 10.00 - 13.00 Uhr | Fukushima-Infostand auf dem Wochenmarkt
  • Nienburg:  11.00 Uhr  | Fußgängerzone Lange Str. / Friedrich-Ludwig-Jahn-Str.
  • Herford:   11.00 Uhr  |  Alter Markt, 32052 Herford
  • Göttingen: 12.00 Uhr  | Hiroshimaplatz, Abschlußkundgebung am Gänseliesel
  • Bielefeld:  17.00 Uhr  |  Altstädter Kirchstraße 1, 33602 Bielefeld
  • Hannover:  19.30 Uhr  |  Film Furusato und Diskussion mit Regisseur Thorsten Trimpop und VertreterInnen der Regionalkonferenz, Kommunales Kino, Sophienstraße 2, 30159, Hannover


So. 11.03.18 |

  • Bad Driburg:  18.00 Uhr  |  Film Furusato und Diskussion mit Anti-Atomfachmann Karsten Schmeissner, Kino Bad Driburg, Am Rathausplatz 1, 33014 Bad Driburg
  • Paderborn:  20.00 Uhr  | Lesung im im Cafe Röhren, Mühlenstr. 10, 33098 Paderborn


Mo. 12.03.18 |

  • Bad Pyrmont:  17.00 Uhr | Treffpunkt Europaplatz (vor der Touristinformation), Mahngang zum Brunnenplatz, Abschluss mit Peter Leiding vom Rechtshilfefonds Atomerbe Grohnde e.V.
  • Gütersloh:     18.00 Uhr |  Berliner Platz, 33330 Gütersloh

Weitere Mahnaktionen im Bundesgebiet findet man bei .ausgestrahlt, allerdings finden insgesamt spürbar weniger Aktivitäten statt als in den Vorjahren.

Hier anklicken öffnet externes Formular beim gemeinnützigen Spendenportal

Fundstück

Sonntag, 11. März 2018
Blomberger "Arbeitskreis Atomausstieg" zusammen mit Grünen-Mitgliedern aus Blomberg und Lemgo: Im Rahmen der konzertierten Aktion des "europäischen Brückentages" wurden entlang der Ostwestfalenstraße auf vier verschiedenen Brücken für ca. 1,5 Stunden abwechselnd in beiden Fahrtrichtungen Anti-Atom-Banner gezeigt. Damit sollten die Autofahrer daran erinnert werden, was sich vor 7 Jahren im AKW Fukushima Daiichi abgespielt hat." [GRÜNE Blomberg]

Presseschau

Lingener Tagespost
Göttinger Tageblatt
HNA Göttingen